13.01.2007 in Allgemein

Rechenschaftsbericht

 

11.11.2006 in Allgemein

Brief an den Kreisvorstand

 

Lieber Lars,

mit Befremden haben die Mitglieder der AFA Rhein- Neckar den Brief des Parteivorsitzenden Kurt Beck bzw. dessen Büro , welchen wir als Anlage beilegen entgegengenommen.

Mit Sorge betrachten wir die Entwicklung der Partei. Der anhaltende Mitgliederschwund belegt, daß der große Teil der politischen Entscheidungen in der Partei nicht verankert ist. Eine Meldung der dpa vom 30.10.2006 zitiert Hubertus Heil, der von einer aktuellen Mitgliederzahl der SPD von 570.000 spricht.

Der ‚‚Spiegel’’ hatte in seiner Ausgabe 44/2006 unter Hinweis auf eine Äußerung von Kurt Beck berichtet, die SPD habe seit 1990 fast 37 Prozent ihrer Mitglieder verloren.

Eine parteininterne Analyse kommt dem Magazin zu Folge zu dem Schluß, die SPD habe flächendeckend ‚‚vor Ort den Anschluß an breite Bevölkerungsschichten verloren’’, der Anteil der Arbeiter unter den SPD-Mitgliedern habe sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre annähernd halbiert.

Auch wenn der Hubertus Heil die in dem Bericht enthaltenen Zahlen nicht bestätigen wollte, so halten wir diese Entwicklung aus unseren Erfahrungen an der Basis für plausibel.

An dieser Stelle verweisen wir auf unseren Brief an den Parteivorsitzenden bezüglich der Mitgliedernähe der Parteispitze. Der Brief liegt ebenfalls als Anlage bei.

Des Weiteren müssen die Parteispitzen zur Kenntnis nehmen, dass eine Partei mit schwindender Basis zunehmend Probleme bei Wahlen bekommen wird. An dieser Stelle verweisen wir auf Verluste bei Landtagswahlen wie z.B. in Baden Württemberg.

Hierbei soll erwähnt werden, dass die Mehrzahl der Genossinnen und Genossen von der Notwendigkeit von Reformen überzeugt ist. Allerdings muss die Parteispitze auch zur Kenntnis nehmen, dass Form und Ausgestaltung der Reformen für die Menschen und Genossen/innen die tragende Rolle spielen. Früher war die SPD eine basisorientierte Partei, heute werden politische Entscheidungen oft top-down beschlossen und die Zustimmung im nach hinein eingeholt. Das ist nach Meinung der AfA Rhein-Neckar nicht der richtige Weg. Die angebotenen politischen und sachlichen Inhalte sind dabei keineswegs alternativlos, wie beispielsweise die Vorschläge der Gewerkschaften oder auch anderer Gruppierungen beweisen.

Nur mit einer Politik, die in der Partei verankert und von der Bevölkerung getragen wird, kann die Mitgliederentwicklung und die Erfolge der Partei bei Wahlen positiv beeinflusst werden.

Wir haben auf unserer Klausur in Lindenfels darüber diskutiert, ob wir auf die Antwort auf unseren Brief an Kurt Beck direkt antworten sollen , waren aber der Meinung, dass nach der Erfahrung der befremdeten und arroganten Form und des Inhalts des Antwortbriefes ein anderer Weg besser ist. Deshalb bitten wir dich um Unterstützung bei einer Antwort an die Parteispitze.

Lieber Lars, viele Grüße

Gisbert Kühner
Vorsitzender der AfA Rhein-Neckar

20.04.2005 in Allgemein

Brief der AfA Rhein-Neckar an Dr. Dieter Hundt

 

Herrn Dr. Dieter Hundt
c/o Bundesvereinigung der
Arbeitgeberverbände
Breite Strasse 29

10178 Berlin

Rede von Franz Müntefering über die Folgen der Globalisierung für die demokratisch organisierten Nationalstaaten

Guten Tag Herr Dr. Hundt,

im Kraichgau spielt sich zur Zeit folgendes Szenario ab:

· 200 Entlassungen bei Leifheit in Zuzenhausen
· massiver Personalabbau bei Vectron International in Untergimpern
· Sozialplanverhandlungen bei Reum-Mühling ( früher Hüppe )
· Rationalisierungen MWH in Helmstadt
· Rationalisierungen bei FOQ in Bad Rappenau
· Ungewisse Zukunft bei Umdasch, Neidenstein

So ist die Realität und das wissen Sie auch ganz genau.

Wenn Franz Müntefering von der international wachsenden Macht des Kapitals und der totalen Ökonomisierung eines kurzatmigen Profithandelns spricht, hat einer endlich den Mut, öffentlich zu sagen, was Realität ist.

Die Macht großer Konzerne engt den Spielraum von Staaten ein. Profitgier und manchmal betrügerische Zockermentalität selbst in Weltunternehmen greifen um sich. Nationalstaaten spielen im Prozess der Globalisierung eine immer geringere Rolle. Weltweit ausgerichtete Unternehmen dagegen sind transnational organisiert. Sie haben kein festes Zentrum in einem Nationalstaat und sind folglich auch durch nationale Begrenzungen nicht erreichbar.

Die Manager transnationaler Wirtschaftsunternehmen handeln allein nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung, allein der shareholder value zählt. Ethische Überlegungen in Richtung der Personen, die durch ihren persönlichen Arbeitseinsatz dieses Ergebnis ermöglichen , sind leider Fehlanzeige.

Das, was sich im Moment im Kraichgau abspielt, ist Marktwirtschaft pur, die Unternehmensführungen handeln ohne jegliche soziale Verantwortung den Betroffenen gegenüber.

Sie halten die Äußerungen von Franz Müntefering für realitätsfern. Für den Arbeitgeber, so sagen Sie, stünde der Mensch im Mittelpunkt aller Bemühungen. Den vom Arbeitsplatz-Ausverkauf Betroffenen einer ganzen Region müssen Sie mal erklären, dass diese im Mittelpunkt aller Bemühungen der Unternehmenseigner stehen. Die werden Ihre Argumentation nicht verstehen.

Viele Grüße aus dem Rhein-Neckar-Kreis

Gisbert Kühner
Vorsitzender der AfA Rhein-Neckar

14.04.2005 in Allgemein

Ältere haben schlechtere Wiedereingliederungschancen als Jüngere

 

Im Rahmen der MItgliederversammlungen werden aktuelle arbeitsmarktpolitische Themen besprochen. Bei der Sitzung am 18.4.2005 in Eppelheim ging es um die Probleme, der Vermittlung älterer Arbeitnehmer in den 1. Arbeitsmarkt.

Hier einige Kernsätze:

- Die Anbieter von Arbeit unterscheiden sich in ihren Fähigkeiten und in ihrer Produktivität. Durch Aus- und Weiterbildung kann die Leistungsfähigkeit des Faktors Arbeit gesteigert werden. Betriebe wählen bei Neueinstellungen die Personen mit der höchsten Nutzungsdauer.

- Das Modell der Senioritätsentlohnung geht von einem Zusammenhang Lohnhöhe, Alter, Arbeitslosigkeit aus. Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter über steigende Gehälter motivieren. Die Produktivität der Mitarbeiter sei in der ersten Phase der Beschäftigung über dem bezahlten Lohn. Wenn diese Modellannahmen stimmen, gibt es für die Unternehmen keinen Grund, Ältere einzustellen, solange es Jüngere gibt.

- Nach dem Alternativrollenkonzept gibt es Arbeitnehmergruppen, denen eine gesellschaftlich anerkannte Alternativrolle zum Arbeitnehmerdasein zugeschrieben wird, z.B. die Älteren. In Zeiten von Arbeitslosigkeit sind diese am meisten betroffen, da eine Ausgliederung am wenigsten Konfliktpotential bietet.

Wie sehen Personalverantwortliche ältere Beschäftigte?
- sie gehen von abnehmender körperlicher und physischer Belastung aus, sehen aber auch die Erfahrung und Zuverlässigkeit
- Ältere haben betriebsgebundene Qualifikationen, die bei Betriebswechsel nicht entsprechend verwertet werden können.
- Längere Arbeitslosigkeit führt zum Veralten von Qualifikationen und dem Verlust von Arbeitsmotivation und - rhythmus
- bei körperlich oder nervlich belastenden Tätigkeiten haben Jüngere Vorteile
- Ältere sind geeignet für Arbeitsplätze in hierarchisch höheren Positionen. Diese Plätze werden meist intern besetzt.
- Alle Plätze benötigen eine Einarbeitungsphase. Jüngere haben einen Vorteil bei der Amortisation der Anwerbungskosten

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  Lars Castellucci MdB

 Daniel Born MdL

 Jan-Peter Rhöderer MdL

 Sebastian Cuny MdL