Kreisparteitag am 8.10.2005 , Gisbert Kühner übernimmt Forum zum Thema Bildung

Veröffentlicht am 22.10.2005 in Veranstaltungen

Auf dem Kreisparteitag der SPD Rhein-Neckar befasste sich der stellv. Ortsvereinsvorsitzende der SPD Eppelheim und Vorsitzende der AfA (Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen) Rhein-Neckar, Gisbert Kühner, ausführlich mit dem Thema „Lebenslanges Lernen- berufliche Weiterbildung“
Gisbert Kühner legte den Schwerpunkt seiner Ausführungen auf das Angebot der Arbeitsmarktpolitik zur Förderung Arbeitsloser und insbesondere die Entwicklung der beruflichen Weiterbildung auf der Zeitschiene. Und schließlich wagte er einen Ausblick in die Zukunft.

Niedrige Qualifikation erhöht das Arbeitsmarktrisiko, während Akademiker das niedrigste Arbeitslosigkeitsrisiko tragen. Diese These erläuterte Gisbert Kühner mit Daten einer Studie des IAB, Nürnberg. „Auch in Zeiten hohen Wirtschaftswachstums war ein Abbau von Einfacharbeitsplätzen festzustellen,“ führte er weiter aus. Deshalb sei generell zu bezweifeln, dass hohes Wachstum in diesem Segment Arbeitsplätze schafft.

Dann beschrieb Kühner die unterschiedlichen Phasen der beruflichen Weiterbildung in der Arbeitsmarktpolitik. Ende der 50er Jahre war die Maxime: Massenbildung statt Elitebildung als Folge des hohen Bedarfs an Arbeitskräften. Ende der 70er hieß das Motto: Benachteiligtenförderung. Durch Weiterbildung sollte die Benachteiligung oder Ausgrenzung vermindert oder verhindert werden.

1999 wurde der Wechsel vom „welfare-„ zum „workfare-regime“ vollzogen. Fürsorgliche wurden durch aktivierende, passgenaue Handlungsstrategien ersetzt. „Aus der sozialen Hängematte auf das Trampolin,“ beschrieb Gisbert Kühner die Folgen des Kabinettsbeschlusses vom 1.12.1999. Dieser Paradigmenwechsel ging einher mit einer Verschärfung der Zumutbarkeitskriterien für Arbeitslose und mit der Zurücknahme von Leistungsansprüchen bei Verweigerung der Arbeitsaufnahme. „Die Hartz-Gesetze haben ausschließlich eine monetäre Perspektive. Berufliche Bildung wird nur noch angeboten, wo die Wirksamkeit belegt werden kann. Empfänger sind nur Personen ohne Beschäftigungshemmnisse. Also weit weg von der alten Benachteiligtenförderung.“ kritisierte Gisbert Kühner die aktuelle Entwicklung.
Obwohl berufliche Weiterbildung ein Kernelement sozialdemokratischer aktiver Arbeitsförderung bleibt, wird laut Gisbert Kühner die Weiterbildung tot gespart.

Gisbert Kühner kritisierte diese Entwicklung und forderte ein Umdenken. „Ohne die Förderung wenig Qualifizierter wird sich eine „Reservearmee“ von am Arbeitsmarkt ausgegrenzten Arbeitskräften bilden. Diese Menschen müssen zumindest die Chance bekommen, durch das Angebot einer Weiterqualifikation aus der sozialen Verarmung herauszukommen.“(GK)

 

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