Gute Arbeit, gute Bildung – Zukunftsperspektiven für Baden-Württemberg

Veröffentlicht am 12.03.2011 in Veranstaltungen

v.l.n.r. Josip Juratovic, Thomas Funk, Franziska Legat

Auf Initiative des Kandidaten für die Landtagswahl Thomas Funk veranstaltete der SPD-OV Neckarbischofsheim eine Politrunde zu diesem Thema mit MdB Josip Juratovic, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Cordula Becker, AfA-Vorsitzende und Mitglied des Betriebsrates von IKEA konnte krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen.

Nach der Begrüßung durch die OV-Vorsitzende Franziska Legat sprach Thomas Funk zum Thema ‚Gute Bildung‘. Die einzige Ressource, über die Deutschland verfüge, sei die Kreativität seiner Menschen, deshalb müssten möglichst viele gefördert und einbezogen werden. Keiner dürfe verloren gehen. Die derzeitige Bildungspolitik bezeichnete der SPD-Landtagskandidat als nicht zukunftsfähig und nannte beispielhaft das G 8- Gymnasium mit seinem hohem Leistungsdruck und das noch aus der Kaiserzeit stammende, starre 3-gliedrige Schulsystem.
Funk warb für eine neue Bildungspolitik, für Flexibilität und Durchlässigkeit, für mehr Schulsozialarbeit und längeres gemeinsames Lernen in Ganztagsschulen. Die Zerschlagung von Schulstandorten müsse laufgehalten und die Unterrichtsversorgung durch Einstellung von Lehrern verbessert werden. “Alleine, dass jedes Jahr zig Tausende Jugendliche ohne Abschluss die Schule verlassen, ist ein Grund, Schwarz-Gelb abzuwählen”, so Funk. Denn diese Jugendlichen werden ohne Perspektiven ins Leben entlassen und seien faktisch ohne reelle Chance auf dem Arbeitsmarkt. Auch darum dürfe das Studium nicht weiter durch Studiengebühren erschwert werden.
Die frühkindliche Erziehung lag ihm besonders am Herzen, hier müsse die individuelle Förderung verstärkt werden. Ziel dürfe nicht nur die Schulreife sein, sondern vor allem die Herausbildung von Persönlichkeit und sozialer Kompetenz.
Der Heilbronner Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic plädierte ebenfalls für die Gesamtschule, weil dadurch die Orientierung an Leistungsstärkeren eher möglich sei. Vielen Jugendlichen fehle die Motivation, deshalb sei Ganztagsbetreuung notwendig. Allerdings dürfe die nicht auf Ehrenamtliche abgeschoben werden.
Wenn nicht bald ein Umdenken in der Bildungspolitik einsetze, drohe ohne gute Bildungsangebote Einwohnerverlust im ländlichen Raum, sei sogar der Wirtschaftsstandort Deutschland gefährdet.
Eine Herausforderung sah er in der Arbeitnehmerfreizügigkeit ab dem 1. Mai 2011 mit bis zu 150000 weiteren Arbeitskräften aus Osteuropa. Hier dürfe kein Verdrängungswettbewerb stattfinden, Mindestlöhne seien unabdingbar und es müsse gleicher Lohn für gleiche Arbeit bezahlt werden, “Equal Pay” müsse mit den Gewerkschaften vorangetrieben werden, so der SPD-Parlamentarier.
Juratovic warnte vor einer Entsolidarisierung in den Betrieben. Er sprach von 4 “Kasten” im Betrieb: Angestellte, Stammwerker, Neueinsteiger und Leiharbeiter.
Thomas Funk unterstrich die Bedeutung lebenslangen Lernens auch für Arbeitnehmer. Probleme wie Bildungsurlaub, Dumpinglöhne, die Zunahme von stressbedingten psychischen Erkrankungen bei Arbeitnehmern, die Stigmatisierung von Leiharbeitern bestimmten die anschließende lebhafte Diskussion.
SPD-Bundestagsabgeordneter Juratovic wünschte Thomas Funk viel Erfolg am 27. März und gab der Überzeugung Ausdruck, dass sich Sachlichkeit und Korrektheit letzten Endes in der Politik durchsetzen.

Maria Seuren

 

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